Samstag, 2. Juni 2018

Motherhood and sexuality - Die asexuelle Mutter?

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Neulich saß ich in meinem derzeit liebsten Seminar über "nature und nurture" - die Engländer haben immer so eine tolle Art, Sachen, die kompliziert sind, auf einen kurzen Nenner zu bringen - und eine Studentin brachte das Thema Geburt als orgasmische Erfahrung auf, und zwar aus der Kenntnis einer gewissen Maria Lopez, die ich aber spontan nicht ergoogeln konnte. Dafür stolperte ich über andere einschlägige Seiten. Es gibt da einige Evidenz, dass nicht nur Schmerz, sondern auch Lust auftreten kann, vorausgesetzt, die Bedingungen sind entsprechend. Das kam vor allem der Studentin neben mir, einer eindeutig sich als queer-lesbisch identifizierende Person,  spanisch vor. Schmerz ist das einzige, was wir mit der Geburt assoziieren sollen, so habe auch ich es gelernt, schon als Kind. Als die erste Studentin auf dem orrgasmischen Potential der Geburt insistierte, meinte die zweite: Kann es nicht wenigsten neutral sein?
Das wiederum brachte mich auf die Palme. Die intensivste Erfahrung im Leben aller Mütter (und vieler Väter) soll neutral sein? Wenn man Sexualität in eine enge Schachtel tut als ausschließlich dem Bereich zwischen Partner angehörig, dann klingt es vielleicht absurd. Aber Sexualität, das ist doch das, was ich mit meinem Körper empfinde, und "zufällig" kommt das Baby genau durch die Passage mit den höchsten Empfundungsmöglichkeiten diesbezüglich. Wie kann eine solche Erfahrung, bei der die Nerven ist äußerster Weise stimuliert werden, neutral sein?
Vielleicht Wunschdenken ihrerseits. Weil sie, vor die Wahl zwischen Schmerz und Neutral gestellt, wohl neutral wählen würde. Aber selbst das würde ich nicht unbedingt unterschreiben.
Dazu später mehr.
Jedenfalls kann die Geburt - und so ist es aus meiner Erfahrung auch - eine Öffnung der vaginalen Empfindungsmöglichkeiten bewirken. Das Geburtserlebnis selbst, das waren in meinem Fall 16 Stunden intensiver, schmerzhafter Wehen, und etwa eine halbe Stunde in der letzte Phase der Presswehen, dazu die zwei Schübe (Kopf, Körper), bei denen das Baby herauskam, vielleicht fünf Minuten. Daran war nichts Lustvolles, aber danach hatte ich intensivere sexuelle Empfindungen als je zuvor. Insofern glaube ich, dass ich mit der Zeit, hätte ich mehr Kinder geboren, auch darauf mehr geachtet hätte, mich vielleicht informiert, ob sowas möglich ist.
Und dass man Schmerz sexualisiert erleben kann oder als Mittel zur Trance, als quasi religiöse Lust überhöhen, oder einfach nur als gerechte Bestrafung lustvoll besetzen kann, dafür zeugen alle BDSMler, die bewußt oder unbewusst auf dieser Schiene Lust erfahren.
Ferner wurde im Seminar das Stillen aus der Perspektive der Frau diskutiert. Auch da waren die Meinungen kontrovers: die meisten waren der Ansicht, es sei nur schmerzhaft und unangenehm, aber man weiß, dass das Saugen an der Brustwarze nicht nur direkt stimulierend auf die Geschlechtsorgane wirkt, sondern auch über den Ausstoß von https://en.wikipedia.org/wiki/Oxytocin sozial bindende (Mutter-Kind Bindung) und Gebärmutterrückbildende Wirkung hat.
Da die Diskussion auf einem Text von Sarah Blaffer Hrdy beruhte, wo es um die Wahrscheinlichkeit von Kindestötung ging, nahm die Diskussion dann einen anderen Verlauf (kurz zusammengefasst: unter sozial unvorteilhaften Bedingungen sind Mütter in der Lage, ihre Babies zu töten, aber wenn sie sie vorher stillen konnten, nahezu gar nicht mehr, auch dann nicht, wenn die Umstände mies sind). 

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Recently I sat in my currently favorite seminar on "nature and nurture" - the English have such a great way of putting complicated matters into a short formula - and one student brought up the subject of birth as an orgasmic experience, from the knowledge of a certain Maria Lopez, but I could not get any results when searching for her on the internet. But I stumbled upon other relevant pages. There is some evidence that not only pain but also pleasure can occur in birth provided the conditions are adequate. This was especially bugging the student next to me, a person clearly identifiable as a queer-lesbian. Pain is the only thing we should associate with childbirth, so I learned it, even as a child. When the first student insisted on the orgasmic potential, the second one said: Can not it be neutral at least? That in turn got me nuts. The most intense experience in the lives of all mothers (and many fathers) should be neutral? If you put sexuality in a tight box as belonging exclusively to the area between partners, then it may sound absurd. But sexuality, that's what I feel with and through my body, and "by coincidence", the baby comes through the passage with the highest potentiality in that respect. How can such an experience, in which the nerves are stimulated in the strongest possible way, be neutral?

Maybe wishful thinking on her part. Because she would probably choose neutral, given the choice between pain and neutral. But even that would not necessarily be my choice.
More on that later.
In any case, the birth - and that's how it is from my experience - can open up the possibilities of vaginal sensations. The birthing experience itself, in my case, was 16 hours of intense, painful labor, and about half an hour in the final stages, plus the two pushes (head, body) until the baby came out, maybe five minutes. There was nothing pleasurable about it, but after that I had more intense sexual sensations than ever before. In that sense, I believe that over time, had I born more children, I would have paid more attention to that, perhaps informing me and getting some expert advice on it. And that one can experience sexualized pain or as a means of trance, exaggerate as quasi religious pleasure, or just as a just attribute lust to punishment, testified by nearly all BDSM/Kink people, who consciously or unconsciously experience lust on this track.

Furthermore, the seminar discussed breastfeeding from the perspective of the woman. Again, opinions were controversial: most thought it was just painful and uncomfortable, but you know that sucking on the nipple does not just have a direct stimulating effect on the genitals, but also releases oxytocin of https: // en .wikipedia.org / wiki / Oxytocin has socially binding (mother-child attachment) and helps to normailze uterine tissues. Since the discussion was based on a text by Sarah Blaffer Hrdy on the likelihood of infanticide, the discussion took a different course (in short, under socially unfavorable conditions, mothers are able to kill their babies, but if they were able to breastfeed before, they were very unlikely to commit infanticide, even if the circumstances are bad).


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