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Manche Forscher und viele Hobbyforscher wollen uns weismachen, dass die Natur verantwortlich sei für unsere Verhaltensweisen, die Dynamik unserer persönlichen Beziehungen und dafür, wer in der Gesellschaft das Sagen hat.
Gerade lese ich in einem Buch, dass männliche Gewalt von unsere gemeinsamen Vorfahren mit den Menschenaffen abzuleiten sei. Schimpansen, unsere nächsten Verwandten (nach den Bonobos), zeigen ebenfalls brutale Gewalt an Frauen, überfallen ihre Nachbarn und töten ihresgleichen in männlichen Banden, viele gegen einen. Damit soll bewiesen werden, dass wir - die Menschen - quasi nicht anders können. Dieses Buch von zwei männlichen Autoren hat auch ein Kapitel über die Lebensweise der Bonobos, es nennt sie codominant. Dies ist jedoch nicht der Fall: es sind ganz klar die Weibchen, die das Sagen haben. Indem sie sich verbünden, sobald männliche Gewalt - Mann gegen Mann - auftritt, halten sie die körperlich überlegenen männlichen Vertreter ihrer Spezies im Zaum. Männer bleiben oft lebenslang bei ihren Müttern, die sie im Falle eines Übergriffs mit der weiblichen Solidargemeinschaft in Schutz nehmen.
Wenn wir das Geheimnis der Bonos knacken könnten, würden wir den Weltfrieden erreichen, sagt die Webseite des "Lola ya Bonobo" Sanctuary. Aber die Lösung liegt doch auf der Hand! Neben weiblicher Leitung ist es ein einfacher Trick, der die Bonobos von Konflikten abhält: sie haben viel viel Sex. Gruppenkuscheln, weibliche Genitalkontakte und männliches Porubbeln sind Teil ihrer Lösung - mit anderen Worten: ihre Gesellschaft ist ein einziger sexpositiver Raum! Und das ist ja auch der Vorschlag einiger aufgeklärter Männchen unserer Spezies, diese Räume zu schaffen (und sie tun es auch). Bewusster Kink, Tantra und viele weitere Angebote sind da; so könnten Frauen sie auch bewusst benutzen und männliche Übergriffe - wir leben immer noch im Patriarchat - mit weiblicher Solidarität im Keim ersticken.
Disclaimer: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass die biologistische Erklärungen (Frauen sind nunmal so, oder Männer können nicht anders) ausreichen, falls ich das noch nicht hinreichend klargemacht habe. Aber: in der Betrachtung dieser wunderbaren Spezies könnten wir vielleicht etwas lernen. Und wenn etwas den Menschen ausmacht, dann ist es Lernfähigkeit. Nicht umsonst haben wir uns in wenigen Sekunden (gemessen an der Deep Time des Tierreichs) zu Homo sapiens sapiens entwickelt.
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