Dienstag, 15. Mai 2018

In the patriarchal matrix ° im Klammergriff patriarchaler Beziehungsmuster

for English, see below
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Eine Frau im mittleren Alter, die zwei heranwachsende Kinder hat, formuliert ihren Beziehungswunsch: "ich möchte einen Mann auf Augenhöhe, jemand, mit dem ich durchs Leben schreiten kann, der mir intellektuell und auf anderen Gebieten das Wasser reichen kann; ich möchte ein abwechslungsreiches Sexleben; ich möchte auch den jungen Burschen, der mit seinem Fahrrad duch Berlin düst, den mit dem Knackarsch.
Der eine für die Sicherheit und den Status, der andere für den Spaß im Bett? Ich sage, gern, du kannst ja beides haben. Das glaubt sie mir nicht: Wie soll das denn gehen?
Natürlich meine ich nicht, dass sie den Statusgeber hintergehen soll.
Und ich bin auch nicht unbedingt dafür, dass sie diesen braucht, um sich aufzuwerten. Krass gesagt, und mit Maja Storch, die u.a. das wunderbare Buch: "Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann" geschrieben hat, ist unsere starke Frau von 50 immer noch teilweise im Tussi-Stadium. "Tussi" ist ein böses Wort, das wenn es mit einiger Verve abwertend gesagt wird, darauf hinweist, dass wir es mit einer Schattenprojektion zu tun haben, genauer: ich selbst habe diese verborgene und abgelehnte Seite in mir, diesen Wunsch, von einem Alphamännchen abgeholt zu werden, der mich mit seinem starken Arm auf sein Pferd hebt und ins Schloss mit mir reitet, mir dort einen Thron neben dem seinen anbietet und mich mit Silberhänden ausstattet.
Die Silberhände stehen für eine gewisse Handlungsunfähigkeit. Das Bild stammt aus dem Märchen: "Das Mädchen ohne Hände", in welchem drei Stadien der Frauwerdung beschrieben sind: Mädchen in Abhängigkeit von einem starken Vater, Frau in Abhängigkeit vom starken Ehemann und Frau, die durch Einsamkeit zu sich selbst und zu emotionaler Reife gefunden hat (und dann, aber das ist ein Nebeneffekt, auch eine wahre Liebe auf Augenhöhe erleben darf).
In unserem Fall hat diese Frau berechtigte Wünsche an das Leben: Wohlstand und intellektuellen Austausch, sexuelle Leidenschaft und tiefe Befriedigung. Aber sie zahlt den Preis der Spaltung, weil sie nicht glauben kann, dass sich all diese Wünsche unter einen Hut bringen kann. Letztlich glaubt sie, dass sie an ihrer eigenen Eifersucht scheitern wird, denn wenn sie dem "König" gestehen würde, dass sie noch andere Männer in ihr Bett locken möchte, dann würde er sie verstoßen oder das gleiche umgekehrt mit ihr machen.
Was ihre Lösung ist, weiß nur sie selbst. Entweder sie entscheidet sich, nochmals eine konventionelle Ehe mit all ihren Fallstricken einzugehen: Aufgabe der Eigenständigkeit, Hausfrauenrolle, womöglich Hintergehen auf beiden Seiten oder Aufgabe ihrer Lust an der Abwechslung. oder sie bleibt in der gegenwärtigen Schwebe und hat gelegentlich Affären mit ihrerseits verheirateten Männern. Oder auch unverheirateten, die aber ungebunden bleiben wollen. Oder sie sucht ihren WEg, der Einsamkeit mit sich bringt, aber letztlich Integration ihrer Persönlichkeit.
Das Patriarchat lässt uns die Wahl, aber es ist keine große Auswahl. Wir könnten aber aussteigen aus den angebotenen Möglichkeiten und uns die Modelle im matriarchat anschauen:
Besuchsehe (der Mann wohnt nicht bei ihr, also keine Gefahr, für ihn das Hausmütterchen zu spielen); Frau ist zwar verheiratet, hat jedoch alle Freiheiten der sexuellen Liebe mit anderen; kein Ehe; die Kinder stammen eh von der Mutter ab.
Viele werden sagen: ist das Matriarchat nicht nur eine Umkehrung der Verhältnisse? Gibt es das überhaupt? Hat es das je gegeben? Komplexes Thema. Es gibt heute noch matriarchale Gesellschaften und solche, die es teilweise sind, wo z.B. matrilokale Ehen der Normalfall sind. Ich war selbst Gast bei einer solchen Kultur, viele Male. Dazu mehr im nächsten Eintrag.
Disclaimer: Ich bin NICHT die beschriebene Frau!

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A woman in her early fifties with two adolescent children expresses her desire for the next relationship: "I want a man on par, someone I can walk through with, who can keep up with me intellectually and in other areas; I also want the young guy who scamps with his bike through Berlin, the one with the ass. 
One for safety and status, the other for fun in bed? I say you like it - you can have both. She does not believe me: how is that supposed to work? Of course I do not mean that she should cheat on the status provider.  And I'm not necessarily in favor of her needing to upgrade herself with the help of a man. Bluntly put, and with Maja Storch, who wrote the wonderful book, "The Longing of the Strong Woman for the Strong Man", our strong woman of 50 is still partly in the “little wife” stage. "Little wife" is a bad word which, when it is said with some verve pejoratively, indicates that we are dealing with a shadow projection, more precisely: I myself have this hidden and rejected side in me, this desire for an alpha male to pick me up, who lifts me uo on his horse with his strong arm and rides into the castle with me, toffers me a throne next to his and equips me with silver hands.  The silver hands represent a certain inability to act. The image comes from the fairy tale: "The girl without hands", in which describes three stages of the female: the girl depending on and obeying a strong father, the wife depending on the strong husband and the woman, who through a phase of loneliness finds emotional maturity and security in herself (and then, but that is a side effect, even true love may occur). 
In our “case”, this woman has legitimate wishes for her life: wealth and intellectual exchange, sexual passion and deep gratification. But she pays the price with a split in her personality, because she can not believe that all these desires can be reconciled. Ultimately, she believes that she will fail due of her own jealousy, because if she confesses to the "king" that she wants to lure other men into her bed, then he would either reject her or do the same with other women.
She only knows what her solution is. Either she decides to go back to a conventional marriage with 
all its pitfalls: abandonment of self-reliance, housewife role, possibly cheating on both sides or 
abandoning her desire for variety. Or she remains in the current state of affairs and occasionally 
has affairs with married men. Or she remains without partner, fulfilling her desires in occasional 
flings. Or she seeks her path that brings loneliness, but ultimately integrates her personality. 
Patriarchy leaves us the choice, but it is not a wide variety of choices. But if we could get out of 
the patriarchal matrix and look at models in matriarchy: Visiting marriage (the man does not live 
with her, so there is no danger of playing the house-mother for him); a woman is married, but she 
has all the freedom of sexual love with others; no marriage - the children are always from the mother. 
Many will say: is matriarchy not just a reversal of patriarchy? Is that even possible? 
Has it ever existed? Complex issue. There are still matriarchal societies today and those that are 
partial, where matrilocal marriages are the norm. I was a guest of such a culture myself, many times. 
More in the next entry. Disclaimer: I am NOT the woman I described.

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